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Vergesst Fußball!

Kein Länderspiel gegen Schweden, sondern das erste Stuttgarter Spiel in der neuen Saison der Deutschen Kabarettmeisterschaft, Spielort Renitenztheater, die Spieler sind neu, der Moderator ist ganz der alte. Thomas Schreckenberger bietet wieder einen Überblick über das aktuelle Zeitgeschehen, das schönste Bild des Wahlabends, Rösler und Brüderle am Bildschirm, der Spott kennt keine Grenzen.

Auftritt Ensemble Weltkritik! Silke Sumpf-Pretzsch (früher nur Sumpf) und Thomas Lühmlich aus Leipzig (eigentlich Bettina Prokert und Maxim Hofmann) gestalten einen „Bunten Abend“. Ehrengast ist Herr Pöltnitz in der zweiten Reihe. Eigentlich haben wir ihm diesen „Bunten Abend“ zu verdanken, denn er ist der Betreuer der Agentur für Arbeit. Er sorgte dafür, dass die beiden trotz des wertlosen Studiums Geld verdienen, dass das Programm auch passt, dass da auch mal Stimmung aufkommt, dass die beiden professionelle Rampensäue sind. Dafür kümmern die beiden sich rührend um Herrn Pölnitz.

Stuttgart kommt schlecht weg. Was niemand wusste: Stuttgart gehört zur Achse des Bösen und es ist völlig unverständlich, warum die Stuttgarter, die das ja könnten, nicht in Champagner baden, sondern in Mineralwasser??? Wir erfahren etwas über die Dialoge zwischen afrikanischen Flüchtlingen und den italienischen Grenzbeamten und dass sich die Sturmgewehre G36 von Heckler und Koch doch ganz gut verkaufen in Afrika. Die gibt es auch in Kindergrößen, nur was ungeklärt bleiben muss: Ist die Munition wirklich umweltverträglich und wie sieht es mit dem Waterfoodprint aus? Zum Schluss schauen sich Frau Silke Sumpf-Pretzsch und Thomas Lühmlich das Fußballspiel im Fernsehen an, ein so amüsantes Fußballspiel ist selten zu sehen!

Die zweite Halbzeit bestreitet Thomas Lienenlüke. Er schreibt sonst für andere wie Mathias Richling und trägt uns nun die Sachen vor, „die er nicht verkauft bekommen hat“. Er singt uns ein Lied von Malte, dem hochbegabten Sohn, der mit drei schon vier Fremdsprachen spricht, Klavier spielt, ein Mathe-Genie ist …, der ganze Stolz des Vaters. Nur irgendwas stimmt da nicht, außer den Eltern hält niemand Malte für hochbegabt. Ob Malte das überlebt? Ob man nicht doch besser ein neues Kind zeugen sollte? Aber Lienenlüke kann auch romantische Liebeslieder, insbesondere aus seiner ostwestfälischen Heimat, eine Gegend, bei deren Erschaffung Gott gemeint hat, dass es dafür auch Laminat tue. Die Liebeslieder erzählen vom Gruppensex in Ostwestfalen, da sind zwei schon richtig viel. Oder sie handeln von elitepartner.de, wie sich zwei finden, die so gut zusammenpassen, die so gebildet und kultiviert sind. Doch darunter verstecken sich Abgründe und nicht alle überleben ihre Liebesabenteuer.

Linienlüke kann auch ohne sein Programm zu sprengen sehr ernst werden, so singt er von einem jugendlichen Amokläufer, der nicht zufällig Ähnlichkeit mit dem von Winnenden hat. Er verabschiedet sich mit einem „schönen Protestlied“, das sicher nicht allen Stuttgartern Bildungsbürgern gefällt. Er ist der Gewinner des Abends.

(Peter Schmidt)

Jürgen Hartlieb hat den Abend für Euch fotografiert …

 

 

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