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Michael Elsener und Florian Simbeck in der KuSch in Herborn

Wie immer wurden die Künstler von dem wunderbaren Team der Kulturscheune herzlichst empfangen, umsorgt und alle konnten sich auf einen wunderbaren Abend mich Michael Elsener und Florian Simbeck freuen. Da der Chefredakteur Herr Jörg Michael Simmer persönlich bereits einen Spielbericht verfasst hat, erlauben wir uns diesen unten einzufügen 🙂

Bilder: Gert Fabritius

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kabarettbundesliga

Mit einem klaren Sieg und 62,7 Prozent der Zuschauerstimmen hat sich der Schweizer Michael Elsener in der KuSch auf Rang fünf der Kabarettbundesliga-Tabelle verbessert. Florian Simbeck bleibt auf Rang Zwölf.

An einem Abend zwischen Banalität und Genialität arbeiteten sich beide an den Bereichen Familie und Gesellschaft ab, wobei Elsener, der begann, das Publikum schnell auf seiner Seite hatte.

Nein, ein typisch behäbiger Schweizer ist Elsener nicht – das merkte man rasch anhand seiner Interaktion mit den Zuschauern. Direktheit, Spontaneität, Sarkasmus, aber auch klare Kante – bei Michael Elsener verbinden sich Comedy und Kabarett zu einer eigenen Note. „Die Sendung mit der Maus“ benutzte er, um den „gemeinnützigen Schweizer Verein, die FIFA“ kritisch zu durchleuchten.

Die schöne neue Medienwelt nahm sich der eidgenössische Satiriker mit den tiefblauen Augen ebenfalls vor. Formatradio ist nervtötend und Internet-User bräuchten am besten einen Führerschein, da nickte so mancher Besucher. Doch die Welt, die uns nun mal zur Verfügung steht, ist manchmal ungerecht. „Das Leben ist schon gemein. Wenn man Schmerzen, Liebeskummer und alles andere geschafft hat, dann stirbt man“, wundert sich der Schweizer. Für ihn deshalb naheliegend ist quasi die Rolle rückwärts: Wenn das Leben mit dem Tod beginnt und im gemütlichen „Wasserbett“ im Bauch der Mutter endet – DAS wäre doch der richtige Weg.

Gedankenakrobatik wie diese, gepaart mit Sprachwitz – Michael Elsener hat seinen Platz in einer neuen Generation der niveauvollen Kabarettunterhalter sicher.

Und umso schwerer hatte es der zweite Wettwerber des Abends, Florian Simbeck. Gut in den zweiten Teil gestartet, wurden es in der Folge ab und an etwas bemüht wirkende 45 Minuten, in denen der 46-Jährige über Sex, die unterschiedliche Bewältigung des modernen Lebens von Mann und Frau, die Kindererziehung oder die Schwierigkeit bei der Entsorgung von Hundekot ausließ. Bekannt geworden als Stefan des Comedy-Duos „Erkan & Stefan“ war dabei nicht alles „voll krass“, was Simbeck erzählte.

Für die Zuhörer hielt er reine Stand-Up-Comedy bereit. Klar, dass dabei Sprachkunst (zwischen vordergründiger Klarheit und hintergründigem Tiefsinn) nicht ganz oben auf der Agenda standen. Es war eher der bisweilen brachiale und die Geschmacksgrenzen streifende Humor, den Florian Simbeck bereithielt.

Aber genau das macht ja den Reiz der Kabarett-Bundesliga aus. Hier ist für jeden und vor allem für jeden Unterhaltungsgeschmack etwas dabei. Und immerhin 37,3 Prozent der Besucher waren durch den Bayern bestens unterhalten.

Text: Jörg Michael Simmer

Jörg Michael Simmer ist seit 2001 Vorsitzender des Vereins „Herborner Heimatspiele e.V.“, dem er seit seiner Gründung 1990 angehört. Er ist für die Programmzusammenstellung in der Kulturscheune verantwortlich und seit 1984 aktiver Schauspieler.

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